Freitag, 6. Juli 2018

Unleashed - Danny The Dog - Unleashed: Entfesselt (2005)

https://www.imdb.com/title/tt0342258/

Danny (Jet Li) ist kein normaler Mensch, sondern ein Sklave, der zu einer tödlichen Kampfmaschine erzogen wurde. Er lebt wie in Hund in einem Loch im Boden, ohne jede menschliche Beziehung. Sein Besitzer Bart (Bob Hoskins) schickt Danny Nacht für Nacht in illegale, mörderische Gladiatorenkämpfe, bei denen er sehr gut an ihm verdient. Wann immer Bart seinem Haustier das Halsband abnimmt, kennt Danny nur noch eines: kämpfen, notfalls bis zum Tod. Doch mit so einem Vorgehen schafft man sich natürlich auch Feinde. Bart gerät in einen Hinterhalt, nur Danny kann schwer verletzt fliehen. Unterschlupf findet er beim blinden Musiker Sam (Morgan Freeman) und der bei ihm lebenden Victoria (Kerry Condon). Zunächst weiß Danny mit der ihm entgegen gebrachten Freundlichkeit wenig anzufangen, doch nach und nach beginnt das Eis zu schmelzen und es entwickelt sich ein inniges, fast schon familiäres Verhältnis zwischen den dreien. Allerdings wird das traute Beisammensein jäh unterbrochen: Bart lebt wider Erwarten noch und will seinen Killer zurück...

Es ist schon irgendwie erstaunlich wie es "The Transporter" Regisseur Louis Leterrier bei "Unleashed: Entfesselt" schafft, aus einer 08/15-Action-Klopperei-Story einen wirklich guten, unterhaltsamen und trotz der im Grunde typischen und einfachen Versatzstücke sehr unterhaltsamen Film zwischen Action und Drama zu schaffen. Wenn man diese Genres mixt kann da durchaus sehr interessanter Stoff herauskommen - "Unleashed" jedoch kombiniert zwei Ebenen die nicht passen - und doch wie ein Zahnrad ins andere greifen, denn wer auf Martial-Arts-Filme steht, wird sich an den üppigen, ultraharten und megabrutalen Actionpassagen erfreuen, den Dramapart in dem der Kampfmaschine Menschlichkeit beigebracht wird aber gähnend langweilig finden. Genau umgekehrt geht es dann mit den eher anspruchsvolleren Zuschauern die den hervorragend gespielten und besetzten Dramateil sehen wollen, aber von den entsetzlich brutalen Kloppereien abgeschreckt werden. Man muss also für beides empfänglich sein, dann kann man dem Film seine Pluspunkte abgewinnen.

Und so wechselt auch der in sehr tristen und grauen Tönen gehaltene Film immer wieder zwischen brutaler Gewalt, Action und Drama hin und her. Dieser Kontrast weiß empfänglichen und aufgeschlossenen Zuschauern sicher sehr gut zu gefallen und beweist, dass Actionfilme nicht immer komplett dämlich und dumm sein müssen. Zwar ist natürlich auch "Unleashed" weit von der Realität entfernt, vermittelt aber zwischen den gut gefilmten Kämpfen immer wieder die menschlichen Werte ohne aber zu albern oder abgestumpft zu wirken. Ein großer Pluspunkt ist natürlich die rasante Inszenierung und die tollen Kamerafahrten die Leterrier aus den "Transporter" Filmen übernommen und sogar verbessert hat.

Für Jet Li Fans bietet der Film die längste Dauerkampfsequenz aus Lis Filmographie, sowie etliche andere ungemein harte und blutige Schlägereien. Li bekommt es hin, den Teil des menschlichen Hundes glaubhaft zu vermitteln, da brauchen Charakterköpfe wie Morgan Freeman und Bob Hoskins (als bemerkenswertes Scheusal) nicht viel zu tun. Trotzdem: "Unleashed" ist ein wirklich sehr guter Actionfilm der durch seine etwas ungewöhnliche Mischung aus Action und Drama mal etwas anders und innovativ wirkt. Ein - zugegeben - etwas unhomogener Mix aus Action und Drama der in den jeweiligen Parts aber recht gut funktioniert, trotz der tristen Atmosphäre.

7,5/10

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