http://www.imdb.com/title/tt1588170/
Kyung-chul (Min-sik Choi)
ist ein psychopathischer Serienkiller, der von der Polizei bereits seit
einiger Zeit gejagt wird. In einer Winternacht bringt er schließlich
die Polizistentochter Joo-yun auf bestialische Weise um. Ihr Verlobter
Soo-hyun (Byung-hun Lee),
ein Agent des südkoreanischen Geheimdienstes, schwört Rache - auch wenn
er dafür selbst zu einem brutalen Monster werden muss...
Bei "I Saw The Devil" handelt es sich um einen Racheepos mit heftigem
Gorefaktor und üblen Schockmomenten, wer also etwas zarter besaitet ist,
sollte sich diesen Streifen eher nicht anschauen, ist wirklich
grenzwertig, aber für den Film zweckdienlich.
Rache à la "Oldboy", bloß frei nach Schnauze. Zu Beginn des Films und
damit direkt im Geschehen, sehen wir eine Frau mit Autopanne, die von
einem vermeintlichen Helfer motivlos übel massakriert und umgebracht
wird. Schon hier wird mit dem Zuschauer nicht zimperlich umgegangen.
Ihr Verlobter (Byung-hun Lee), seines Zeichens Agent, versucht den
Mörder noch vor der Polizei ausfindig machen, um diesen für ihn
tragischen Verlust zu rächen und sein inniges Versprechen nach Rache
wahrzumachen. Was wir hier zu Gesicht bekommen, ist ein völlig
durchgeknallter Frauenschänder, gespielt von "Oldboy"-Hauptdarsteller
Min-sik Choi, der in den tiefen Hass von Agent Soo-hyun laufen soll.
Dazu bedarf es natürlich nicht nur einer einfachen Tötung, nein, es muss
ähnlich hart sein, wie des Schänders Lüste, nur in Richtung Vergeltung.
Da wo "Oldboy" gezwungenermaßen "aufhört" Rache unverkettet
weiterzudenken, fängt "I Saw The Devil" an, die Hammer zu schwingen und
zwar so, dass man wohl das ein oder andere mal vor dem Bildschirm
zusammenzucken dürfte. Mir gefällt die nachvollziehbar tiefgründige Note
der Koreaner, die anders als in amerikanischen Rachefilmen wie "Gesetz der Rache", etwas mehr den emotionalen Kern der Sache trifft, als sich
in blanker, durchdachter und unrealistischer Wut zu verzetteln.
An die
Betrachtungsweise eines "Oldboy" vermag das nicht heranzukommen, das
möchte und kann er aufgrund der Story aber auch gar nicht. Eventuell
verdeutlicht wurde die Anlehnung an dieses Meisterwerk auch dadurch,
dass Min-sik Choi kurzzeitig mal wieder mit dem Hammer unterwegs war,
was auch unschwer am Cover zu erkennen ist. Nebenbei spielt er mal
wieder grandios, aber diesmal grandios abscheulich. Eiskalter Killer
bekommt hier definitiv eine neue Definitionsebene.
Unvermeidbar, dass die Story über die Lauflänge von knapp 135min an
mancher Stelle etwas konstruiert wirkt, spannender könnte sie allerdings
wohl kaum sein, gerade weil einem die Figur des Täters ziemlich echt
vorkommt und man kameratechnisch oft nah an ihm und seinen Greueltaten
dran ist, erschreckend nah. Erschreckend nah auch an seiner Verfolgung.
Alles in allem eine gut inszenierte schauderhafte Darstellung
verstörender Perversität, mit den tiefen, rachegetränkten Hassgefühlen
eines blitzgescheiten Agenten mit Plan auf der anderen Seite. Wer auf
Rachethriller mit kaltblütigem Gorehorror steht, sollte hier zugreifen,
zu mal man sich solche ungeschönten Filmenden in Hollywood wohl kaum
trauen wird. Grandios!
8/10
Von NAMELESS Media kommt der Film in HD in der internationalen Kinofassung und dem "Korean Cut"
auf einer zweiten Disc im auf 444 Stück limitierten Mediabook:
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