http://www.imdb.com/title/tt1561768/
Der Taliban-Soldat Mohammed (Vincent Gallo)
wird vom US-Militär in Afghanistan aufgegriffen und in eine geheime
Militärbasis in Osteuropa gebracht wird. Durch einen Zufall findet er
sich plötzlich in Freiheit wieder und muss im fremden Umfeld
zurechtkommen. Erbarmungslos gejagt von einer Armee, die offiziell gar
nicht existiert, muss Mohammed ständig zum Töten bereit sein, um selbst
zu überleben.
Ein Survival(-Horror)-Film der etwas anderen Sorte: ein Taliban-Krieger
auf der Flucht vorm Militär in einem ihm unbekannten Land (russisch
sprechendes Europa), durchsteht schier unerträglich anzuschauende
Strapazen, Verwundungen und Entbehrungen. Ein Film, der zu gleichen
Teilen mitreißt und abstößt, und dabei seine Ausgangssituation zu keinem
Zeitpunkt für ein politisch motiviertes Ventil mißbraucht um entweder
zu predigen, anzuklagen, oder gar einen vordergründigen Twist
rauszuhauen. Zumindest tut er dies nicht auf plakative Weise; wer tiefer
schürfen will, darf (und soll) dies ruhig tun, der Film ist ambivalent
genug gehalten um weiterführenden Diskursen und Interpretationen nicht
im Wege zu stehen. Zuerst kommen jedoch Instinkt, Überlebenswille und
Physis. Beeindruckende Kür von Vincent Gallo, Cinematographie und
Kameraführung zum niederknien, herrlich reduzierter Soundtrack, der mit
spartanischen Sounds und Klängen die paranoide Stimmung erst greifbar
macht. Und ein Ende, was wohl vielen nicht schmecken wird, die etwas
anderes erwartet haben. Ein Thriller, eine Horrorfilm, whatever.
Deswegen vielleicht auch die eher verhaltenen Reaktionen von den Fantasy
Filmfest Nights. Empfehlenswert, aber in letzter Konsequenz kein
befriedigendes Erlebnis - dann wiederum der beste Film, den man zu
diesen Thema hätte drehen können!
7/10
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