Freitag, 28. Februar 2014

Jackass Presents: Bad Grandpa (2013)

http://www.imdb.com/title/tt3063516/

Irving Zisman alias Johnny Knoxville will Enkel Billy bei dessen Papa abgeben. Im Kofferraum: die Leiche von Irvings verstorbener Frau. Eine Reise durch die USA, bei der das Duo mit Unfällen und schlechtem Benehmen Chaos hinterlässt, das die Menschen in blankes Entsetzen versetzt oder zum Grinsen verleitet. Während Schwerenöter Irving jeden Rock angräbt, eine Massenpanik in einer Frauenbar auslöst oder sich als Hochzeitscrasher übt, tritt Billy als Mädchen verkleidet bei einem Talentwettbewerb mit einer Stripnummer auf...

"Bad Grandpa" funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie die TV-Produktionen "Comedystreet" oder etwa "Old Ass Bastards". Doch die Gags des ewig notgeilen Opas und seines schrulligen Enkels nutzen sich recht schnell ab und vermögen es nicht, eine komplette Filmlänge bei der Stange zu halten. Dennoch gab es ein paar echte Brüller, wie die Black-Stripper-Bar oder den Schönheitswettbewerb. Die Maskenbildner von Johnny Knoxville haben zudem ganze Arbeit geleistet.

Der "Jackass"-Humor ist defintiv nicht jedermanns Sache. Und ich verstand schon ab der etwa zwanzigsten Minute nicht mehr wirklich, warum zur Hölle die FSK den Streifen "ab 12 Jahren" freigegeben hat, denn die Gags sind defintiv nichts für Kindern und teilweise ganz schön zotig, pervers und auch zeigefreudig. Wenig überraschend gab es genau das, was man nach dem Trailer erwarten konnte: absurde Situationskomik, die vor allem durch die Reaktionen der ahnungslosen Passanten entsteht (die waren teilweise tatsächlich ahnungslos, wie man später im Abspann sehen kann). Überragend sind dabei die bereits erwähnten Situationen im Tanzlokal und beim Finale im Schönheitswettbewerb. Was neben dem zu erwartenden Teil des Films aber zusätzlich positiv auffällt, ist der reale Blick auf Teile der ländlichen USA. Im Gegensatz zu vielen Hochglanzproduktionen in rausgeputzten Großstädten wird hier in den abgefucktesten Dörfern und Kaffs gedreht. Statt superschlanken Karrierefrauen und durchtrainierten Familienvätern sieht man hier auch Probleme des "echten" Amerikas: Übergewicht wohin das Auge blickt, versiffte Kneipen und billige Motels.

Die künstlich hinter die Gags gestrickte Story, wenn man sie so nennen mag, ist natürlich nur Mittel zum Zweck und eigentlich recht überflüssig. Dabei entwicklet sich aus dem gelungenen Zusammenspiel des Gespanns das anarchische, gewitzte Herz dieses unhaltbar platten und höchst unterhaltsamen Films. Gerade weil teilweise die ältesten aller Taktiken in die Öffentlichkeit hineingetragen werden, was teilweise hysterisches Entsetzen der aberwitzigsten Sorte hervorruft und dennoch sympathische Bodenständigkeit ausstrahlt.

Eben Jackass; eine Aneinanderreihung von verschiedenen Episoden des bekannten Humors und ein Road-Movie mit einem funktionierenden Opa/Enkel-Duo, das meine Erwartungen erfüllt hat: ein naiver, aber immerhin unterhaltsamer und streckenweise recht amüsanter Film, aber die Freigabe lässt einen mit dem Kopf schütteln.

6,5/10

Beim Mediamarkt gibt es dem Film im exklusiven, geprägtem Steelbook. Für den "echten" Fan.


Quellen
Inhaltsangabe: Paramount Pictures

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