http://www.imdb.com/title/tt1437358/
In diesem Streifen lernen wir den César kennen, der als Consierge und Hausmeister in einem Wohnhaus arbeitet. Gleich zu Beginn lässt er uns durch seine Off-Stimme
an seiner Gedankenwelt teilhaben und zeichnet von sich selbst ein
pathologisch-depressives Bild. César ist von jeher unfähig Glücksgefühle
zu empfinden und hangelt sich so isoliert und ohne Lebenssinn von einem
Tag zum anderen. Doch da ist etwas, dass ihn davon abhält, sich einfach
das Leben zu nehmen: er hat für sich eine Strategie entwickelt, sich ein
eigenes Ziel gesetzt, das es Wert ist dafür zu leben: er nimmt wiederum
seinen Mitmenschen ihr Glück, um so sicher zu gehen, dass er mit seiner
Last nicht alleine auf der Welt ist.
Als besonders widerstandsfähiges Opfer stellt sich dabei Clara
heraus, eine lebenslustige junge Frau, die César mit ihrer
lebensbejahenden Art innerlich in den Wahnsinn treibt. Er beschließt
alles dafür zu tun, um ihr immerwährendes Lächeln endgültig verschwinden
zu lassen...
Das ist die Ausgangssituation für Jaume Balaguerós ("[REC]", "Frágiles") neuen Thriller,
der sich so langsam, heimlich aber beständig ins Bewusstsein des
Zuschauers schleicht, wie es César in Claras Privatsphäre tut. Der
wirklich große Pluspunkt ist der ambivalente Charakter
des César, der es trotz seiner verachtenswerten Taten irgendwie schafft, die Sympathien
bis zum Schluss auf seiner Seite zu haben. Luis Tosar ist auch die ganz
große Entdeckung des Films, denn seine One-Man-Show ist mehr als nur
beeindruckend. Aber auch der restliche Cast, die stimmungsvoll eingefangenen Bilder, die unaufdringliche und fast unbemerkliche Hintergrundmusik und nicht zuletzt die
gekonnt ausgereizte Spannungskurve machen aus dem Streifen einen
qualitativ extrem hochwertigen Vertreter des spanischen Kinos. Danach wird es einigen sicher schwer fallen, Nachts gut zu
schlafen.
Ein grandioser Film!
8,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Senator
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