Sonntag, 21. März 2010

[KINO FFFnights] 戦慄迷宮 - Senritsu Meikyû - The Shock Labyrinth: Extreme (2009)

http://www.imdb.com/title/tt1414581/

Ein Familienausflug endet auf grausame Weise: Unter mysteriösen Umständen verschwindet das Mädchen Yuki im Geisterhaus eines Vergnügungsparks, in das sie sich mit ihren Freunden eingeschlichen hatte. Zehn Jahre später kommt es zu einem unbegreiflichen Wiedersehen mit der Clique von damals. In der Wohnung von Motoki und Rin, bei denen auch Ken zu Besuch ist, kollabiert die völlig verstörte Yuki und wird von ihren Freunden ins Krankenhaus gebracht. In der merkwürdig labyrinthischen Klinik versinkt die Gruppe tiefer und tiefer in das gemeinsame Kindheitserlebnis, als sich das verlassene Gebäude als das Schreckenshaus von damals herausstellt. Yuki erwacht aus der Bewusstlosigkeit und zieht die Jugendlichen im Laufe der Nacht in eine geisterhafte Spirale aus Erinnerungsfragmenten und Zeichen einer drohenden Katastrophe.

Bereits nach den ersten 20 Minuten fragt man sich, ob die Schauspieler nicht allesamt von der Straße gecastet worden sind. Desweiteren gibt es ein unglücklich gewähltes Leitmotiv: einen Teddy der das Böse verkörpert. Alles wird begleitet von einem Gedudel japanischer Musik, egal ob Moralpredichten über ihr Leben oder Mädchen, die aus Teddybären klettern. Im großen und ganzen gibt es einige "Schockmomente", die sich jedoch sofort als Lachmomente entpuppen. Geniale 3D-Effekte können da auch nicht viel retten. Die undurchsichtige Story lässt also einen geplanten Horrorfilm auch noch in einen Psychofilm mit komödiantischen Ansätzen drehen.

4/10

[KINO FFFnights] Daybreakers (2009)

http://www.imdb.com/title/tt0433362/

Auf dem FantasyFilmFest nights 2010 lief dieser Vampir-Action-Splatter. Naja, so viel Splatter ist nicht, aber für richtig Horror reicht es auch nicht wirklich. Dafür fand ich aber die Story originell und ideenreich und fühlte mich insgesamtgut unterhalten.

Im Jahr 2019 beherrschen fast ausschließlich Vampire die Erde. Die noch letzten lebenden Menschen werden von ihnen wegen ihrem kostbaren Blut gejagt, aber es sind nur noch sehr wenige von ihnen übrig. Und ohne menschliches Blut würden die Vampire zu wilden Monstern mutieren. Vampir Edward Dalton ist Wissenschaftler und arbeitet verzweifelt an einem künstlichen Blut um die Weltbevölkerung weiterhin zu ernähren. Doch dann trifft er auf eine Gruppe menschlicher Überlebender, die nicht nur eine Lösung für das Problem anbieten kann, sondern etwas weit Besseres offeriert: Heilung. Zusammen mit dem Ex-Vampir Cormac und seinen Leuten hat Dalton nun ein neues Ziel vor Augen. Aber nicht jeder Vampir will wieder zum Mensch werden. Ein blutiger Krieg bricht aus.

Der etwas andere Vampirfilm. Die Story ist intelligent und mal etwas völlig anderes, die Schauspieler sind klasse - vor allen Ethan Hawke und William Dafoe sind dabei besonders hervorzuheben, aber auch Sam Neil ist als böser Vampirboss herrlich anzusehen -  die Actionszenen, besonders die Idee der Rückverwandlung ist originell und einfallsreich und der Splatterfaktor auf einem guten Niveau für einen Vampirfilm. Ein paar Kritikpunkte gibt es dennoch: Der Hauptcharakter war mir auf Dauer etwas "zu wenig Vampir", man glaubt nicht so wirklich, dass er schon über 10 Jahre so leben soll, das Heilmittel wirkt doch etwas an den Haaren herbei gezogen und die Story um den Blutersatzstoff kommt meiner Meinung nach etwas zu kurz, bzw. hätte noch mehr Potential gehabt. Alles in allem aber ein guter Film, den ich immer mal wieder gern herauskrame und anschaue.

8/10

[KINO FFFnights] Survival Of The Dead (2009)

http://www.imdb.com/title/tt1134854/

In der Hölle ist kein Platz mehr und die Toten kommen auf die Erde zurück. Die wenigen Überlebenden versuchen, sich aus den Klauen Millionen hungriger Zombies zu retten. Einer davon ist der abgeklärte Sergeant Crocket mit seiner desillusionierten Einheit. Durch Zufall erfahren sie von einer Insel vor der Küste Nordamerikas, einem angeblich sicheren Zufluchtsort. Dort angekommen stellen sie fest, dass nicht die Untoten die größte Gefahr darstellen: Eine blutige Fehde zwischen den alteingesessenen Familien O’Flynn und Muldoon macht das Leben auf der Insel unmöglich. Während die O’Flynns die auferstandenen Untoten vernichten wollen, versuchen die Muldoons die Zombies zu domestizieren. Die untoten Freunde und Verwandten werden hinter Schloss und Riegel gehalten. Mit fatalen Konsequenzen...

Die Zeiten, in denen uns (besonders George A. Romeros) Zombie- Filme schockten , sind wohl endgültig vorbei! Unsympatische Protagonisten schlagen sich inmitten eines weltweiten Chaos gegenseitig kaputt, zwei alte, verhasste Haudegen auf einer Insel vor der Ostküste der USA, befinden sich in einer Art Weidekrieg, der an William Wyler's "Weites Land" erinnert und die einst so erschreckenden Zombies sind lediglich zu Randfiguren verkommen, die, wenn sie dran glauben müssen, eine möglichst originelle, manchmal slapstickartige Methode zum krepieren erfahren.

Romero´s erste drei Zombie- Streifen gingen echt an die Nerven. Und selbst Zack Snyder's Romero-Remake "Dawn Of The Dead" ist noch herrlich apokalyptisch! Als dieser Film jedoch vorbei war, fiel mir auf, dass ich von keinem der Darsteller einen Rollennamen wusste! Offenbar hat mich das ganze Ensemble kalt gelassen - und das ist nicht gut. Ich glaube nicht, dass Romero noch irgendetwas aus diesem Stoff herausholen kann, er scheint ausgebrannt, bietet nichts mehr neues und ist einfach nicht mehr originell, geschweige denn gruselig!

5,5/10

[KINO FFFnights] Heartless (2009)

http://www.imdb.com/title/tt1220214/

Sein Gesicht ist von einem markanten roten Feuermal in Herzform gezeichnet, doch davon abgesehen lebt Jamie ein ziemlich unauffälliges Leben. Der 25-jährige Außenseiter teilt sich noch immer eine Wohnung mit seiner verwitweten Mutter im Londoner East End, wo er als Fotograf bei seinem Bruder arbeitet. Seiner Umwelt begegnet der scheue junge Mann mit Vorsicht und Angst, die sich noch steigert, als die wachsende Gewalt jugendlicher Banden die ohnehin nicht ungefährliche Nachbarschaft erschüttert. Es dauert nicht lange, bis Jamie feststellen muss, dass die brutalen Gangster unter ihren Kapuzenpullis nicht einfach Furcht erregende Masken tragen. Tatsächlich scheint es sich um echte Dämonen zu handeln, die mit ihren blutigen Attacken immer tiefer in das Leben von Jamie und seiner Familie eindringen. Er schwört auf Rache – und geht dafür einen verhängnisvollen Pakt mit dem vermeintlichen Teufel ein.

Ridley lässt einblicken in die Psyche eines gezeichneten jungen Mannes, dessen Lebenslicht an all der Bosheit und dem Gräuel der Großstadt, vielleicht sogar an der Menschheit ansich, zu erlöschen droht. Wie auch in seinen vorangegangenen Werken ist es eine finstere Suche nach Liebe - um in diesem Fall - den Glanz des Lebens noch einmal wiederzufinden. Schein und Wirklichkeit geben sich ständig die Hand und lassen - jene die gewillt sind - die vielen Anspielungen (auch religiöser Natur) zu entdecken in das Herz der Geschichte vordringen und all ihre innewohnende tragische Schönheit erkennen.

Ridley's Filme sind allesamt alles andere als perfekt. Es sind menschliche Dramen eingepackt in den Mantel eines Horrorfilms, die sehr unkonventionell geartet sind und mit Sicherheit nicht jedermanns Zuspruch erhalten werden. Vielleicht ist gerade diese Unvollkommenheit der Grund warum sie mich zu faszinieren und auch zu berühren verstehen. Es sind nicht die Dinge, die nicht ein jeder wissen könnte, von denen hier erzählt wird. Doch wie oft findet man sie auch, diese Schönheit, und sei es nur das Leuchten der Sterne am Firmament.

7,5/10

[KINO FFFnights] Samâ Uôzu - Summer Wars (2009)

http://www.imdb.com/title/tt1474276/

In der Welt von Summer Wars exisitiert eine Hochentwickelte Form des Internets, genannt OZ. Dabei handelt es ich praktisch um eine Parallelwelt, in der jeder Mensch seinen virtuellen Avatar hat, die aber auch in alle Bereiche des realen Lebens fest integriert ist. Einer von ihnen ist der geniale, aber schüchterne Schüler Kenji Koiso. Der Versuch, ein mathematisches Problem zu lösen, führt zufälligerweise dazu, dass ein Virus die Sicherheitsbarrieren von Oz durchbrechen kann und die Kontrolle des Netzwerkes an sich reißt. Daraufhin versucht Kenji zusammen mit der Familie seiner Schulfreundin Natsuki Shinohara den Zusammenbruch der virtuellen und realen Welt zu verhindern, indem er den Virus, der selbst als Avatar sein Unwesen treibt, zu einem letzten Kampf herausfordert.

Zu allererst möchte ich betonen, dass ich (leider) nicht so der übermässige Anime-Fan bin. Vielleicht relativiert diese Aussage das folgende Review. Doch "Summer Wars" ist originell, kreativ und verspielt. Allerdings weiß man manchmal nicht mehr, ob die Handlung mit der Familienfeier jetzt Haupthandlung ist oder doch die Handlung mit der Cyberspace-Welt. Irgendwie wechseln sich beide Handlungsstränge ständig in ihrer Wichtigkeit ab, was ungewohnt ist, aber irgendwie (und komischerweise) auch interessant.

Die Charaktere sind allesamt jetzt nicht unglaublich tiefgründig dargestellt, aber besitzen alle doch genug "Seele", um sie als sympathisch und authentisch zu empfinden. Dazu kommt eine große Portion japanische Mentalität inklusive ihrer Eigenheiten (Stichwort Nasenbluten). Insgesamt ein guter Anime - rein objektiv betrachtet.

7/10

Samstag, 20. März 2010

[KINO FFFnights] La Horde - Die Horde (2009)

http://www.imdb.com/title/tt1183276/

Eine Gruppe von korrupten französischen Cops schwört blutige Rache, als ein Kollege auf brutale Weise umgebracht wird. Schon bald finden sie heraus, dass sich die Gangster in einem verlassenen Hochhaus im Norden von Paris verschanzt haben. Der Vergeltungsakt endet jedoch in einem Fiasko, als sich die Cops in der Gewalt der Verbrecher wiederfinden. Ihrem Ende ins Auge blickend, werden sie überraschend befreit – von Horden entstellter Zombies, die von nichts anderem getrieben werden als von ihrem unstillbaren Hunger.

Ein (in der ungeschnittenen Fassung) ziemlich harter und blutiger französischer Zombie-Invasions-Horrorfilm. Ein paar (dreckige) Cops wollen Rache und stürmen ein Hochhaus, in dem sie ein paar Gangster umnieten wollen. Doch urplötzlich und ohne jede Begründung fällt eine Horde von Zombies über die Stadt her. Die Bullen und Gangster müssen notgedrungen vorerst ihre Rachegelüste stillhalten und gemeinsam gegen die Untote Bedrohung ankämpfen... Jap, hier wird schon ordentlich geschnetzelt und ins Gras gebissen. Der Film ist zwar weder tiefgründig, noch frei von Logiklöchern und dämlichen Handlungen der Protagonisten, aber er verliert nie sein Hauptziel aus den Augen: Die Unterhaltung! Und ja verdammt, der Film ist sehr unterhaltsam, kommt nach einer kurzen Charaktereinführung gleich zur Sache und tritt fast durchgehend bis zum bitterbösen Ende aufs Gaspedal. Sympathieträger gibt es hier nicht wirklich, dennoch bleibt man bei dieser schnörkellosen Zombie-Arschtritt-Parade gerne am Ball. In Erinnerung bleibt eine denkwürdige Tiefgaragenszene: ein Mann und seine Machete!

"Die Horde" ist ein düster-humorloses und knallhartes Gemetzel, zieht aber gegen andere Hochkaräter der französischen Horror-Welle der letzten Jahre wie "Martyrs", "High Tension" oder auch "Inside" den Kürzeren.

7/10

STUDIOCANAL veröffentlichte den Film in seiner ungeschnittenen Form auf DVD und Blu-ray Disc im Mediabook:

 
Quellen
Inhaltsangabe: Studiocanal

[KINO FFFnights] Splice - Splice: Das Genexperiment (2009)

http://www.imdb.com/title/tt1017460/

Den beiden genialen Chemikern Clive und Elsa gelingt im Zuge ihrer Genforschungen das Undenkbare: Die Erschaffung eines geklonten, menschen-ähnlichen Hybrid-Wesens. Eigentlich ein guter Grund zum Feiern, doch Gefahr droht, nicht nur von legaler Seite. Ihr geheimer Schützling entwickelt sich schneller und ganz anders als erwartet, so dass die beiden Wissenschaftler irgendwann nur noch um ihr Leben kämpfen können… SPLICE – mit Adrien Brody in der Hauptrolle – ist nicht nur der spannendste Science-Fiction-Horror seit der Alien-Reihe, sondern auch eine hochaktuelle Auseinandersetzung mit den Gefahren der Genmanipulation.

Hier kommt ein halbwegs seriöser Science Film über ein Paar, das menschliche DNA in ein Cloning Experiment fügt und ein unerwartetes Ergebnis erschafft. Das Drehbuch scheint sich wirklich für seine Materie zu interessieren und entwickelt seine Geschichte psychologisch nachvollziehbar. Von seiner Ausgangsidee wirkt das Szenario also durchaus realistisch und man ist sich fast sicher, dass Ähnliches in den Biotechnologielaboren dieser Welt bereits ausprobiert wurde oder wird. Auch durch seine ernsthafte Figurenzeichnung mit sympathischen Mad Scientist-Anklängen kann Regisseur Vincenzo Natali, der mit dem Thriller "Cube" einst einen Kultfilm drehte, anfangs noch überzeugen.

Nur leider ereilt diesen erstaunlich hochkarätig besetzten SciFi-Horror gegen Ende das dem Genre nicht fremde, trotzdem traurige Schicksal des völligen Abdriftens ins unfreiwillig Lächerliche. Es wird umgeschaltet auf Autopilot und das Finale ergeht sich in einer der Verfolgungsjagden, die dem Zuschauer immer und immer wieder geboten werden. Schwachpunkt neben der etwas schwächeren Schauspielleistungen der Darsteller, welche jedoch nicht weiter störend wirken, ist die Vorhersehbarkeit des Films. Schon lange im Voraus kann man viele Aspekte des Films erahnen und auch der große Endplot überrascht nicht. Dadurch büßt der Film einiges an Spannung ein, obwohl dieser im Großen und Ganzen unterhält. So wird im finalen Showdown wieder ein Teil der vorher gewonnenen Sympathiepunkte fahrlässig verspielt. Schade drum!

7/10

[KINO FFFnights] [REC]² (2009)

http://www.imdb.com/title/tt1245112/

Die Handlung von "[REC]²" beginnt wenige Minuten nach dem Ende von "[REC]". Unter der Führung von Dr. Owen, einem Spezialisten des Gesundheitsministeriums, dringt ein dreiköpfiges SWAT-Team in das unter Quarantäne stehende Wohnhaus ein, um sich ein genaueres Bild von der Lage zu machen. Gleich im Treppenhaus findet das Einsatzkommando zahlreiche Blutspuren und die ersten Infizierten lassen auch nicht lange auf sich warten. Während die schwerbewaffneten Soldaten immer panischer reagieren, scheint Dr. Owen seine eigenen Ziele zu verfolgen. Der geheimnisvolle Mann will unbedingt an eine Blutprobe des ominösen Mädchens Niña Medeiros gelangen, um schnellstmöglich ein Gegenmittel herstellen zu können. In einer Kühlbox in einem verstaubten Luftschacht kann endlich eine Blutampulle des spurlos verschwundenen Mädchens gefunden werden. Doch ein SWAT-Mitglied lässt die Phiole in Panik fallen und der entsetzte Dr. Owen sieht sich dazu gezwungen, seine wahre Identität zu enthüllen.

Ich muss schon sagen, ziemlich genial für eine Fortsetzung. Der zweite Teil steht dem ersten IMHO in nichts nach. Etwas ist allerdings neu: Die zweite Kamera, die auf den Schultern der Soldaten montiert ist und dessen Perspektive (manchmal auch Back2Back) eingeblendet wird, sobald einem der SWAT-Menschen etwas Bedeutendes passiert. Das hat stellenweise das Feeling eines Egoshooters. Der Film an sich lief nun auf dem FFFnights 2010 und hat mir wie schon der erste Teil, 2 Jahre zuvor, sehr gefallen. Die letzte Szene ist ekelig.

Witzig: nach ca. 30 Minuten entdeckt das Team die jugendlichen Einbrecher, die sich hier aus Neugier im Gebäude umsehen wollten. O-Ton des Leiters: "Schnappt sie. Sie haben eine Kamera. Das ist eine Geheimoperation, wir können hier keine Kameras gebrauchen." - Warum hat dann das Team erst welche mitgenommen? Auch glaube ich nicht, das speziell ausgebildete Soldaten keine Kopfschüsse auf 3 Meter Entfernung zum Gegner landen.

7,5/10


Pünktlich zur Veröffentlichung von Teil 4 gibt es von UniversumFilm die "[REC]  Evolution"-Box, welche in einem schicken DigiPak daher kommt und alle 4 Teile in ihrer ungeschnittenen Fassung beinhaltet:

[KINO FFFnights] The Collector (Unrated) (2009)

www.imdb.com/title/tt0844479/

Arkin (Josh Stewart) hat einen Haufen Schulden. Seine Gläubiger sitzen ihm im Nacken. Ein letzter Coup soll ihn retten. Er bricht in die Villa seines Chefs ein um einen Diamanten zu stehlen. Doch er ist nicht allein, ein maskierter Serienmörder hat das Haus mit Fallen gespickt und verriegelt. Arkin ist gefangen, in jedem Zimmer warten neue, tödliche Überraschungen auf ihn. Als er im Keller schließlich die bestialisch gefolterte Familie entdeckt, wächst die Wut, doch zunächst muss er im Haus noch die kleine Tochter finden ...


Warum liegen hier überhaupt Fallen rum? - Und warum hast du 'ne Maske auf? :) Inhaltlich ist "The Collector" nur wenig mehr als ein B-Movie mit äußerst flacher Story. Schade vor allem, dass der Collector nur der namenlose Böse bleibt und seine Motive und Beweggründe nicht mal ansatzweise beleuchtet werden, geschweige denn zu sehen ist, wer der Typ eigentlich ist. Der Stil des Films ist jedoch sehr gelungen. Die finstere, beklemmende Atmosphäre mit der dreckigen Farbgebung und die gute Kameraführung, vor allem in den Szenen "über" den Räumen, sperren einen zusammen mit den Opfern regelrecht in das Haus ein und die teils fiesen Fallen tun schon beim Zusehen arg weh. Für Katzenfreunde ist auch dieser Film nicht zu empfehlen. Und auch die Vorstellung, dass ein Einbrecher auf Beutezug hier plötzlich etwas noch viel Schlimmeres findet, dann selbst vom Täter zum Opfer wird und dann eigentlich nur bekommt, was er verdient (und noch viel mehr), weiß zu gefallen weil diese Grundidee so richtig schön böse ist. Wegen der schwachen Charakterzeichnung ist es dann zwar schwer, mit irgendjemandem mit zu fiebern, aber "The Collector" ist dennoch bis zum Ende spannend in Szene gesetzt.

7/10


Der Film wurde am 25. November 2016 von SPLENDID als "Limited Edition" Blu-ray zusammen mit "The Neighbor" und "The Collection" veröffentlicht.

[KINO FFFnights] Red Riding: In The Year Of Our Lord 1974 - Yorkshire Killer 1974 (2009)

http://www.imdb.com/title/tt1259574/

Als im Jahr 1974 in Yorkshire ein kleines Mädchen, Clare Kemplay, entführt wird, bittet der Journalist Eddie Dunford (Andrew Garfield) seinen Chef, daß er zusammen mit seinem Kollegen Barry (Anthony Flanagan) der Sache auf den Grund gehen darf, da er Parallelen zu zwei ähnlichen Fällen in der jüngeren Vergangenheit zu sehen glaubt. Er macht sich an die Arbeit, und spätestens als die Kleine tot aufgefunden wird, stößt er auch auf schockierende Fakten, die darauf hindeuten, daß hinter dem Fall vermutlich weit mehr steckt als erwartet...

Romanverfilmungen sind ja immer so eine Sache: selten kann der Film dem Buch auch nur annähernd gerecht werden. Virtuos beschreibt Peace den Norden Englands zu dieser Zeit als einen Ort, dem jegliche Gerechtigkeit, jeglicher Sinn für Moral und Menschlichkeit abhanden gekommen ist. Nach einigerZeit muss man sich mit einem Blick zur Seite wieder selbst davon überzeugen, dass es doch noch so etwas wie Sonnenschein gibt. Dann aber schnell und beruhigt wieder abtauchen, zurück in diese nebelverhangene Welt aus Perversion, Dreck, Korruption und Gewalt, in der jeder Mensch von eigenen Dämonen gejagt wird. Optisch ist "1974" ein echter Leckerbissen. In braunen, grobkörnigen 16mm Bildern nehmen Peace' Worte Gestalt an; die Kamera verweilt in langen Nahaufnahmen auf den wirklich guten Darstellern (allen voran Andrew Garfield) und zieht den Zuschauer direkt mit hinein in diese Trostlosigkeit. So muss das sein! Ein paar storytechnische Änderungen und Kürzungen muss man angesichts der sehr komplexen Geschichte zwar hinnehmen, aber ansonsten ist Jarrold und der BBC hier eine echte Perle geglückt.

7,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Studiocanal