Freitag, 1. November 2019

Blind Fury - Blinde Wut (1989)

https://www.imdb.com/title/tt0096945/
Der Vietnamkrieg hat Nick Parker (Rutger Hauer) gezeichnet. Als Blinder kehrte der Soldat zurück, aber nicht, bevor er die Kunst des Schwertkampfes gelernt hat. Beim Besuch seines alten Kameraden Frank Devereaux (Terry O’Quinn) erlebt Nick eine böse Überraschung. Drei finstere Gesellen versuchen, Franks Sohn Billy (Brandon Call) in ihre Gewalt zu bringen. Frank selbst ist nicht anwesend. Der Kampf endet mit dem Tod von Billys Mutter Lynn (Meg Foster) und der Flucht von Nick, der den Jungen unter seine Fittiche nimmt. Der erfahrene Vietnamveteran macht sich auf die Suche nach den Hintergründen der Gewalttat. Dabei kommt er dem Kasinobesitzer MacCready (Noble Willingham) auf die Spur, der Frank unter Druck setzen will, um eigene Ziele zu erreichen. Drogen, Geldschulden und zwielichtige Typen bilden einen gefährlichen Cocktail, mit dem Nick umgehen muss.

Er kam, sah nichts, und siegte. Das trifft es ganz gut. Ein straff inszenierter Rachethriller voller Action und Blut. Würde man meinen. Nun entpuppt sich der Film "Blind Fury" des australischen Regisseurs Philip Noyce aber als ein Vertreter einer recht merkwürdigen Phase Ende der 80er Jahre, der das klassische Actionkino noch nicht ganz hinter sich lassen konnte, die 90er jedoch bereits mit offenen Armen empfing. Rutger Hauer wandelt hier auf den Spuren des blinden Samurais Zatoichi, doch letztlich kämpft "Blind Fury" vor allem mit seiner Zerrissenheit zwischen Action und auf witzig angelegter Unterhaltung für die ganze Familie, bar jeglicher FSK-Freigabe. Zuweilen driftet das alles gar in den Slapstick ab und gibt sich nicht selten albern, ist aber vielleicht auch gerade wegen dieser gnadenlosen Überzeichnung so unverschämt unterhaltsam in all seinem Schwachsinn und seiner Sinnlosigkeit. Auf der handwerklich Ebene hingegen ist "Blind Fury " wirklich gelungen und sieht manchmal sogar richtig gut aus. Und zu langweilen vermag er bei all dem Irrsinn auch nicht, zumal die Laufzeit von etwas mehr als 80 Minuten das alles herrlich komprimiert. "Blind Fury" unterläuft etwaige Erwartungshaltungen gewaltig, war doch sehr anders als gedacht, und kann gerade dadurch Punkte sammeln. Es ist ein schöner bunter Quatsch für zwischendurch. Und die Mimik von Rutger Hauer ist ein Genuss.

7/10

Von NAMELESS Media kommt der Film in HD im auf 444 Stück limitierten Mediabook:

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