Mittwoch, 21. August 2019

Puppet Master: The Littlest Reich - Puppet Master: Das tödlichste Reich (2018)

https://www.imdb.com/title/tt5685006/

Edgar Easton (Thomas Lennon) hat sich von seiner Frau geschieden und zieht nun wieder bei seinen Eltern ein. Im Zimmer seines verstorbenen Bruders entdeckt er eine Art Puppe, die einen äußert bösartigen Eindruck macht. Kein Wunder, schließlich wurde sie vor 30 Jahren vom berüchtigten Toulon-Mörder (Udo Kier) geschnitzt. Edgar hofft, mit der obskuren Figur Profit machen zu können. Er möchte sie auf einer makabren Convention verkaufen, die zum Jahrestag der brutalen Mordserie stattfindet. Dort angekommen ist Edgar nicht der Einzige, der eine morbide Marionette dabei hat. Dutzende der vom Toulon-Mörder geschnitzten Gestalten befinden sich an diesem Ort. Die Besucher der Veranstaltung ahnen nicht, dass sie in großer Gefahr schweben. Denn plötzlich ergreift eine finstere Macht von den Puppen Besitz und verwandelt sie in blutrünstige Killermaschinen. Eine neue Mordserie nimmt ihren Lauf...

Seit 30 Jahren gibt es "Puppet Master" nun bereits und die Reihe ist nicht totzukriegen. Zählt man den Fernsehfilm "Puppet Master vs. Demonic Toys" mit, dann gibt es bereits 12 Teile und nun, 30 Jahre nach dem Original, folgt mit "Puppet Master: The littlest Reich" schon der 13. Streich. Erstmals handelt es sich dabei um keinerlei Fortsetzung, sondern um eine komplette Neuausrichtung. Etwas, was der Reihe definitiv gut tut, denn selten zuvor wurde man so gut unterhalten, wie bei "The littlest Reich".

Die größte Änderung ist, dass Toulon hier als Bösewicht dargestellt wird. Ansonsten ist eigentlich alles beim Alten geblieben und trotzdem weicht die Erzählweise von den anderen Teilen deutlich ab. Nachdem man anfangs kurz den bösen Toulon in der Vergangenheit sehen durfte, wechselt das Geschehen in die Gegenwart und da geht es um Edgar, der sich gerade erst scheiden hat lassen. Er findet im Zimmer seines verstorbenen Bruders eine Puppe, die er mit zu einer Convention nimmt, denn der 30. Todestag von Toulon wird gerade gefeiert. Erst mal bei der Convention angekommen, entwickelt nicht nur eine Puppe ein bedrohliches Eigenleben und es dauert nicht lange, da häufen sich die Leichen. Der Hintergrund ist dabei sicherlich nicht besonders wichtig und viel Story hat „The littlest Reich“ auch gar nicht zu erzählen, trotzdem ist das Drehbuch, welches sogar von S. Craig Zahler geschrieben wurde, brauchbar und es tut mal gut, dass hier ein Neustart gewagt wurde. Wie schon in einigen Vorgängern wird das Szenario stark mit den Nazis verknüpft und selbst wenn der Fokus mehr auf Splatter liegt, bekommt die Geschichte hinterher noch eine ganz solide Dynamik. Regie durften das Duo Tommy Wiklund und Sonny Laguna führen. Man sieht natürlich, dass hinter "The littlest Reich" nicht das große Geld steckt, aber das war bei dieser Reihe nie der Fall. Allerdings sieht der Film schon deutlich aufwendiger aus, als die Vorgänger, die Charles Band (hier selbstverständlich wieder als Produzent mit an Bord) gedreht hat. Nach einer recht ausgiebigen, aber irgendwie sympathischen Einleitung, wird in der zweiten Hälfte vordergründig gemetzelt und hier kann der Film durchaus punkten, denn er bietet reichlich Splatter, welcher erfreulicherweise sogar fast komplett von Hand gemacht wurde. Der Gorehound kommt da definitiv auf seine Kosten und an nackter Haut mangelt es ebenfalls nicht. Die Kulissen sind dabei nicht unbedingt sehr aufwendig, erfüllen ihren Zweck aber vollkommen und es ist zudem schön, dass man die Titelmelodie leicht beibehalten hat. Bereits der liebevoll gestaltete Vorspann zeigt, dass man sich hier doch Mühe gegeben hat, um die Fans zu bedienen und die bekommen hier das volle Programm. Ist man nur auf mordende Puppen aus, wird man auf jeden Fall ordentlich bedient und im letzten Drittel wird das Ganze auch noch ein wenig aufwendiger.

Den positiven Gesamteindruck runden die soliden Darsteller dann ab. Thomas Lennon funktioniert als Identifikationsfigur für den Zuschauer und spielt das ganz sympathisch. Als Toulon gibt es Udo Kier zu sehen, der zwar leider nur am Anfang einen kurzen Auftritt hat, aber perfekt in diese Rolle passt. Mit Barbara Crampton ist sogar jemand mit dabei, der schon im Original mitgespielt hat und Matthias Hues ist ebenfalls nicht unbekannt. Es gibt eine ganze Menge Rollen und selbst wenn man hier nicht das beste Schauspiel erwarten sollte, so ist doch alles zweckdienlich und es wird niemals nervig. So viel Qualität gab es in dieser Reihe jedenfalls nicht immer. Unterm Strich ist "Puppet Master: The littlest Reich" natürlich nicht mehr als ein kleiner B-Horrorfilm, doch er stellt tatsächlich den besten Teil der Reihe dar und sollte Fans der früheren Werke dieser Reihe durchaus gefallen. Die Puppen morden sich kräftig durch den Film und sorgen für viel Splatter, so dass jeder Gorehound auf seine Kosten kommt. Nebenbei ist die Geschichte als Neustart ganz in Ordnung und die Darsteller erledigen ihre Arbeit solide. Das ist relativ simpel gemacht, besitzt aber dennoch eine gewisse Qualität und ist einfach recht unterhaltsam. Wer noch nie etwas mit diesen Filmen zu tun hatte, kann eine gewisse Euphorie vielleicht nicht nachvollziehen, doch gerade wenn man alle Teile gesehen hat, wird man überrascht sein, denn "The littlest Reich" ist ein durchaus brauchbarer Film geworden und er wird mit Sicherheit nicht der letzte Teil der Reihe bleiben.

7,5/10

"Pierrot Le Fou UNCUT #16", so lautet der Editionsname des limitierten Mediabooks, welches den Film in der ungeschnittenen Fassung enthält:  


Quellen
Inhaltsangabe: Pierrot Le Fou

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