Donnerstag, 23. Mai 2019

Starship Troopers 2: Hero Of The Federation - Starship Troopers 2: Held der Föderation (2004)

https://www.imdb.com/title/tt0367093/

Eine Einheit der Mobilen Infanterie findet sich in misslicher Lage wieder: Auf einem Planeten, der nicht für Menschen gemacht ist, muss die Truppe vor fiesen Alien-Insekten fliehen. Ein Mann nach dem anderen stirbt, und doch können sich die Jungs bis zu einem verlassenen militärischen Vorposten durchschlagen. Hier halten sie den Käfer-Ansturm zunächst mit Erfolg auf. Sie machen außerdem einen Überlebenden aus, den einstigen Kriegshelden Dax (Richard Burgi). Er wurde degradiert und in den Arrest geworfen, weil er seinen kommandierenden Offizier getötet hat, wie er offen gesteht. Dax gibt an, dass sein Vorgesetzter nicht der war, für den ihn alle halten...

"Starship Troopers 2" ist die Direct-To-DVD-Fortsetzung von Paul Verhoevens Sci-Fi-Kultfilm "Starship Troopers". Der Kampf Menschen gegen Bugs geht hier in die nächste Runde, mit einem Budget von sieben statt 100 Millionen Dollar. Wenn zu einem Blockbuster eine Direct-to-Video-Fortsetzung gedreht wird, kommt dabei selten etwas richtig Brauchbares heraus. Etwa sieben Jahre nach "Starship Troopers" schmiss man mit "Held der Föderation" genau eine solche unnötige Fortsetzung hinterher. Das hat mit dem Original kaumetwas zu tun und am ehesten ist das Teil wohl dazu da, um noch ein wenig Geld mit dem Titel zu verdienen. Gebraucht hätte man das nun wirklich nicht.

Gleich der Anfang ist komplett misslungen und dauert dazu noch viel zu lange. Bereits hier fallen die ganzen negativen Aspekte des Films auf. Die Darsteller besitzen nicht ansatzweise das Kaliber der aus dem ersten Teil, hinzu gesellt sich eine relativ billige Optik. Die namenlosen Statisten hetzen sich durch dunkle Kulissen, die den Planeten darstellen sollen, aber davon erkennt man rein gar nichts und man bemerkt hier einfach schon, dass da vorne und hinten Budget gefehlt hat. Phil Tippett, eigentlich Spezialist für visuelle Effekte und in dieser Funktion auch beim ersten Teil an Bord, wollte wohl unbedingt selbst Regie führen. Als Regisseur taugt er deutlich weniger, denn die Inszenierung befindet sich auf einem leicht gehobenen TV-Niveau. Außerdem kann "Held der Föderation" absolut nicht mit so starken Effekten dienen. Man kann sicherlich auch ohne viel Geld ein paar coole Effekte kreieren, aber wenn es um Computeranimationen geht, ist das ohne das gewisse Kleingeld einfach nicht hinzubekommen. Man sieht es, denn die Bugs sehen hier viel schlechter aus. Zum Glück kommen die nach der zu langen Actionszene anfangs aber sowieso kaum noch vor.

Sobald etwas Ruhe eingekehrt ist, widmet man sich nämlich der zweiten Hälfte und diese wird tatsächlich etwas besser. Zwar bleiben die Kulissen relativ langweilig, dafür hat man sich in der Story etwas Neues ausgedacht. Nun benutzen diese Bugs Menschen auch als Wirt; "Alien" lässt grüßen. Diesen Braten kann man zwar schon sehr früh riechen und originell ist das absolut nicht, doch so kommt es wenigstens zu ein paar anderen Szenen, die schon fast etwas an Body-Horror erinnern. Wo die animierten Effekte eher enttäuschen, sind die Splatterszenen gar nicht so schlecht getrickst und hinterher wird es schon noch ziemlich deftig. Man gewöhnt sich auch an den ein oder anderen Darsteller und kann mit diesen Leistungen dann leben. In der zweiten Hälfte ist nach langer Durststrecke eigentlich genug los; es gibt noch etwas Action und selbst wenn keine Spannung aufkommt, ist es nicht zu langweilig. Wenn man also bis dahin durchhält, wird man zumindest noch ein wenig belohnt. Nur der Score nervt wirklich permanent, denn er klingt zu billig und ist in vielen Szenen absolut unpassend.

"Held der Föderation" hat mit "Starship Troopers" streng genommen nichts mehr zu tun. Er bietet eher eine weitere von zahlreichen Varianten und setzt dabei verstärkt auf Horror. Die erste Hälfte ist sehr mäßig, aber die zweite Hälfte holt den Karren zumindest ein Stück weit aus dem Dreck. Das Szenario ist hier zwar alles andere als originell, doch ein paar Szenen sind ganz gut gemacht und es gibt auch noch genug Splatter zu sehen. Wer mit mittelprächtigen Darstellerleistungen leben kann und nichts dagegen hat, dass die Charaktere absolut austauschbar sind, wird sich hier vielleicht noch kurzweilig unterhalten lassen können. Trotzdem kann man im Endeffekt sagen, dass es "Held der Föderation" absolut nicht gebraucht hätte.

4/10

Von NAMELESS Media kommt der Film in HD im auf 222 Stück limitierten Mediabook:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen