Samstag, 6. April 2019

[KINO] Pet Sematary - Friedhof der Kuscheltiere (2019)

https://www.imdb.com/title/tt0837563/

Louis (Jason Clarke) und Rachel Creed (Amy Seimetz) beziehen mit ihren Kindern Gage (Hugo und Lucas Lavoie) und Ellie (Jeté Laurence) ein neues Haus auf dem Land. Schnell schließt die Familie Freundschaft mit ihrem Nachbarn Jud Crandall (John Lithgow), der viel über ihren neuen Heimatort zu erzählen weiß. Als eines Tages der Familienkater der Creeds überfahren wird, weiht Jud Louis in ein Geheimnis ein: Im nahe gelegenen Wald gibt es einen Tierfriedhof, hinter dem aber auch noch ein alter Indianerfriedhof verborgen liegt. Was dort begraben wird, kehrt unter die Lebenden zurück – und wenn Louis den Kater dort begräbt, könne er seinen Kindern den Verlust des heißgeliebten Stubentigers ersparen. Also machen sich beide Männer bei Nacht auf, um das Tier zu beerdigen, und tatsächlich steht es am nächsten Tag wieder quicklebendig bei den Creeds vor der Tür. Doch irgendwas ist anders an dem Kater und Jud beginnt zu begreifen, dass er der Familie keinen Gefallen getan hat. Denn als es dann zu einem tragischen Unfall kommt, fasst Louis Creed einen schrecklichen Entschluss…

Die Neuverfilmung des 1989er Streifens will auf der Welle der Stephen King Neuverfilmungen mitschwimmen, kann aber aufgrund mangelnder Atmosphäre nur bedingt überzeugen. Bei einer Vorlage von Stephen King erwartet man eher atmosphärischen Grusel, der den Zuschauer packt und mitfühlen lässt. Tatsächlich versucht der Film mit größtenteils billigen Jump Scares zu erschrecken - wobei man ehrlicherweise zugeben kann, dass gerade die "banalen" Schreckmomente (Trucks) noch die besten sind. Leider verrät auch der Trailer schon ein ganz entscheidendes Ereignis aus dem Film, welches im vergleich zum Original abgewandelt wurde. Dies gilt selbst für Kenner der Verfilmung aus den 90er Jahren. Und geardedie werden sich im hiesigen Remake wohl etwas langweilen, weil man hier im wahrsten Sinne des Wortes und bis auf wenige Angleichungen auf ausgetretenen Waldpfaden wandelt. Das ist etwas schade, legte "Es" doch die Messlatte sehr hoch und schürte entsprechende Erwartungen.

Die Charaktere bleiben hier trotz versuchter Hintergrundgeschichte und ambitionierter Tiefe eher blass. Richtig mitfühlen kann man den Filmfiguren nicht, selbst die wichtige geschcihte um Schwester Zelda ist zwar gruselig, aber letztlich doch eher belanglos und (hier) unnötig. Vater und Mutter sind austauschbar, einzig der Sohn Gage (gespielt vom Zwillingspärchen Hugo Lavoie und Lucas Lavoie) nimmt den Zuschauer mit. Das hatten Dale Midkiff und Denise Crosby im Original irgendwie besser drauf. Am ehesten ist der Nachbar (John Lithgow) noch ein Sympathieträger. Wirklich spannend wird der Film auch erst im letzten Drittel. Das Mysterium um den geheimnisvollen Wald und den Indigo, der die Indianer vertrieb, ist einfach viel zu kurz geraten und wird genauso lieblos abgehandelt. Ein nachvollziehbarer Grusel entsteht da nie. Aus dem Setting hätte man so viel mehr machen können, besonders bei dieser Literaturvorlage.

Zugute halten muss man den Film allerdings, dass er schnell mit der Handlung loslegt. Kamerabild und vor allem der Ton sind bei diesem Film positiv zu erwähnen. Selten hat man bei Geräuschen aus dem Film sich im Kinosaal nach deren Herkunft umgesehen. Besonders im letzten Drittel entstehen einige sehr morbide Szenen, die auch in Erinnerung bleiben. Und entgegen dem Trend der immer längeren Filme ist dieser Film mit unter 100 Minuten angenehm kurz. Aber am Ende bleibt nur ein ambitionierter Versuch in die großen Fußstapfen der Vorlagen zu treten. Diese waren für die Filmemacher vielleicht etwas zu groß. Als kleiner Grusel taugt der Film am Abend. Zu mehr aber auch nicht. Wenn man einen Grusel-/Horrorfilm schauen möchte, dann gibt es Dutzende bessere Alternativen.

6,5/10

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