Freitag, 31. August 2018

Another WolfCop (2017)

https://www.imdb.com/title/tt4515762/

Lou Garou alias WolfCop (Leo Fafard) ist zurück! Nachdem er Woodhaven vor einer Bande fieser Reptilien-Gestaltwandler gerettet hat, kämpft er damit, sich bedeckt zu halten. Doch statt ruhig abzuwarten, zieht der alkoholische Werwolf-Cop durch die Straßen, kümmert sich persönlich um die Verbrecher der Stadt und klaut Donuts. Dadurch macht er nicht nur sich selbst, sondern auch seiner früheren Partnerin Tina (Amy Matysio) das Leben schwer, die inzwischen Polizeichefin ist. Trotzdem könnte das Leben in der kleinen Stadt Woodhaven jetzt so schön sein: Ein Milliardär lässt die örtliche Brauerei wieder eröffnen und schenkt der Stadt ihr eigenes Hockeyteam, die Darkstars. Doch als ein alter Bekannter unerwartet in die Stadt zurückkehrt und kurz darauf ein Blutbad angerichtet wird, ist Lou Garou alarmiert. Etwas Böses erhebt sich aus den Schatten...

Fans von Dosenbier, Donuts und schlecht gelaunten lykanthropischen Polizisten können sich mit dem Nachfolger der kanadischen Horror-Komödie "Wolfcop" des Drehbuchautors und Regisseurs Lowell Dean auf sowohl dreckigere, haarigere und bedeutend lächerlichere Horror-Action freuen, denn wir kehren zum Werwolfcop Lou Garou (Leo Fafard) nach Woodhaven zurück. Der Titel lautet "Another Wolfcop", also ist ein anderer WolfCop in der Stadt? Jein. "Another" bedeutet in diesem Fall eher, dass Regisseur Lowell Deans heuliger Midnighter in der Tat eine Fortsetzung ist, eben eine weitere Heißhungerattacke. Kanadas Lieblings-Lykan-Gesetzeshüter, ein flauschiges Biest, dessen Mondlichtmethoden bis zum Maximum animalisch sind, lässt Kriminelle wissen, dass sie mit ihm nichts zu lachen haben, der Zuschauer allerdings schon. Und das, obwohl das zweite Abenteuer des Wolfcops etwas weniger düster ist als noch der Erstling.

In Deans zweitem Wolfsploitationsfilm erhält Woodhaven zudem einen sozialen Schub, als der Unternehmer Sydney Swallows (Yannick Bisson) die Darkstar Brewery / Hockey Arena eröffnet. Die Bürger trinken sich mit seinem "Chicken Milk Stout" (welches die Stadt im Sturm erobert hat) ins Wohlfühl-Koma, aber darüber hinaus ist etwas Seltsames im Gange. Etwas, was die neu ernannte Polizeichefin Tina (Amy Matysio) mit Hilfe des Alkoholikers Lou Garou (Leo Fafard) - alias WolfCop - aufdecken muss. Denn was hat es sich mit Willie Higgins (Jonathan Cherry) auf sich, der nach monatelangem Verschwinden plötzlich, über und über bedeckt mit einer dicken grünen Schmiere, wieder auftaucht? Und was hat Swallows "Nummer Zwei" (Kris "The Raven" Blackwell) im Sinn, wenn sie Roboter-Assassinen-Hockeyspieler entwickelt? Und woher kommen die kleinen echsenartigen Kreaturen, die aus den Eingeweiden der Bäuchen der Menschen hervorbrechen? Wie passt das alles zusammen? Man merkt, schon, hier wurde viel möglicher Nonsens in einen Topf geworfen, Blut und Gekröse hinzugefügt, alles kräftig umgerührt und auf einer dreckigen Platte serviert. Allein in den ersten paar Minuten geht es sehr blutig zur Sache, hier wird sich nicht zurück gehalten, später erst recht nicht, wenn Garou sein Fleisch wegreißt, um sein Alter-Ego zu enthüllen. Kein CGI, alles (offensichtlich) praktische Effekte. Großartig.

Letztlich sprechen wir hier aber immer noch über einen Independentfilm mit vergleichsweise niedrigem Budget, also sollte man nun auch keine Hochglanzoptik und oder makellose Aufführung erwarten. Dean ist dennoch schlau genug, aus dem das Beste aus alldem heraus zu holen. Nichts anderes machte in den Achtziger Jahren die Troma-Schmiede oder Astron 6.  Allein die Fingerpuppenartigen glubschäugigen Organismen, die aus den Menschen heraus geboren werden sind herrlich dämlich. Hier offenbart dann auch der Schnitt Defizite, selten hält die Kamera bei solchen Effekten lange auf das Geschehen drauf, aber zum Glück funktioniert es meistens. Natürlich ist es hier wie fast überall: entweder man liebte schon den ersten Film oder man hasste ihn. Deans Produktion ist "sexy" auf Schnäppchenniveau, und ab und zu gibt es etwas, das einfach nicht funktioniert. Etwa ein seltsamer Blick auf den Club Phoque (offensichtlich ein Strip-Club) oder ein wenig berauschendes Wortspiel. Aber wenn es darauf ankommt, kanalisieren Schauspieler die lächerliche Existenz des WolfCops. Damit hat der Film etwas cheesiges, mit einem beißenden Gestank, der garantiert nicht jedem schmeckt. Lowell Deans "Another WolfCop" ist die Art von Film, die locker im SchleFaZ-Programm laufen könnten. Die Art von "Unsinn", die gleichgesinnte Filmemacher dazu zwingt, die Grenzen der B-Movie-Kunst trotz minimaler Produktionsmittel zu überschreiten. Fetzt... irgendwie, aber dafür muss man schon sehr viel Laune mitbringen.

7/10

Von INDEED FILM erschien der Film im "2 Disc Limited Uncut Mediabook". 

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