Sonntag, 22. Juli 2018

Red Sparrow (2018)

https://www.imdb.com/title/tt2873282/

 Russland während der Putin-Administrative: Dominika Egorova (Jennifer Lawrence) ist eine disziplinierte und zu allem entschlossene Primaballerina, die nach einer Verletzung ihren Beruf nicht mehr ausüben kann. Um auch weiterhin für ihre Mutter sorgen zu können, nimmt sie das lukrative Angebot an, sich im Red-Sparrow-Programm der russischen Regierung zu einer Geheimagentin ausbilden zu lassen. Die Ausbildung ist hart und führt sie körperlich wie seelisch an ihre Grenzen. Nachdem sie sie überstanden hat, soll sie den jungen amerikanischen CIA-Agenten Nathaniel Nash (Joel Edgerton) überwachen und herausfinden, wer der wichtigste amerikanische Maulwurf in der russischen Politik ist. Doch schnell gerät das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Egorova und Nash außer Kontrolle und es ist nicht mehr klar, wer hier eigentlich für wen arbeitet...

"Red Sparrow" ist ein zutiefst konventionell gehaltener Spionagethriller, der stets das Gefühl vermittelt, als sei der Kalte Krieg nie zu Ende gegangen. Obwohl die Handlung in der Gegenwart angesiedelt ist, hat absolut alles eine nostalgische Note. Auch mit modernen, technischen Spielereien hält sich der Film zurück, es wird auf die klassischste Form der Spionage gesetzt: die menschliche Schwäche gnadenlos auszunutzen. Innovationen sucht man dabei leider vergebens, es wird sich darauf verlassen, dass die Geschehnisse - obwohl schon oft gesehen - noch immer ihren Reiz haben, was prinzipiell auch zutrifft. Ohne Jennifer Lawrence hätte sich die Aufmerksamkeit für den Streifen aber sicher in Grenzen gehalten.

Als unfreiwillig in diesen Sumpf geratene Ex-Ballerina Dominika Egorova macht ihr in Sachen Darstellung und Ausstrahlung mal wieder keiner etwas vor. Mit vollem Körpereinsatz zieht sie die anspruchsvolle Rolle eisern durch. Neben ihr gibt es leider wenig Ewähnenswertes über den Cast zu berichten. Die meisten Figuren sind farblose Abziehbilder, klischeebelastete Spione eben. Das gilt - wie bereits angedeutet - auch für die Story, die bei all den Versatzstücken einen gewissen Realitätsgehalt bewahren will und dementsprechend ruhig und wenig spektakulär ihre Entwicklung nimmt. Verfolgungsjagden, Schießereien oder anderweitige Bond-Action gibt es nicht, nur einige kleinere Gewaltspitzen und ein wenig Erotik erlaubt sich Regisseur Francis Lawrence.

Ein Film, der wie ein Relikt aus den Achzigern wirkt, doch das macht auch ein Stück weit seinen Charme aus. Dank der guten Atmosphäre, der solide Inszenierung und natürlich einer hervorragenden Jennifer ist "Red Sparrow" trotz Ideenmangel ein absolut vorzeigbarer Vertreter seines Genres.

6,5/10

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