Freitag, 11. November 2016

Hellraiser III: Hell On Earth - Hellraiser 3: Hell On Earth (Unrated) (1992)

http://www.imdb.com/title/tt0104409/

Die von schrecklichen Alpträumen geplagte Fernsehreporterin Joey Summerskill (Terry Farrell) wird im Krankenhaus zufällig Zeugin eines grausamen Todesfalls: Ein junger Mann wird von unzähligen Widerhaken durchbohrt und von einer unsichtbaren Macht in tausend Stücke gerissen. Die junge Journalistin wittert die Story ihres Lebens und geht der Sache nach. Die Spur führt sie geradewegs in den geheimnisvollen Nachtclub "The Boiler Room", wo sie auf die Tänzerin Terri (Paula Marshall) trifft und mit ihrer Hilfe dem Geheimnis von Pinhead (Doug Bradley) und den Zenobiten auf die Spur kommt. Der Eigentümer des Nachtclubs, der kriminelle Monroe (Kevin Bernhardt), ist im Besitz der "Säule der Seelen" und ahnt nicht, dass in der abscheulichen Skulptur die Dämonen aus der Hölle gefangen sind und nur auf ihre Befreiung warten...

Nach dem nochmal um einiges undurchsichtigeren zweiten Teil ist die britische Horror-Reihe mit "Hellraiser III: Hell On Earth" im Jahre 1992 nun im amerikanischen Popcorn-Kino angekommen. Das bedeutet in diesem Fall ein noch ausufernderes Effekte-Spektakel, jedoch zugunsten der Mystik und der Atmosphäre. Der übergehende Handlungsstrang der beiden Vorgänger findet nun nur noch am Rande Erwähnung, auch wenn die Handlung auf dem Cliffhanger von Teil zwei aufbaut. Waren Pinhead und die anderen Cenobiten in den Vorgängern noch stoisch im Raum stehende, mysteriöse Wesen, degenerieren sie in dieser Fortsetzung zu Sprüche klopfenden Killern und erinnern dabei nicht selten an einen Freddy Kruger aus der "A Nightmare On Elm Street"-Reihe. Zugegeben, die Designs sind abermals großartig und Doug Bradleys Performance als bösartiger Anführer der Cenobiten macht sehr viel Spaß. Trotzdem geht von den Kreaturen mittlerweile nur noch eine sehr comichafte Bedrohung aus.

Eingeladen zu einer entarteten Party im Neonflutlicht unweit von allerlei verschrobenen Objekten, die für einen ebenso entarteten Kunst- und Kulturgeschmack stehen, bläht sich "Hellraiser III" zum Abzählreim herunterbetenden, die meiste Zeit über jedoch wirklich sehr pseudo-hippen Rockerlaufsteg auf, der seine missgestalteten Spielzeug-Zenobiten und seinen angestauten Höllenlärm in der menschenleeren Tristesse von Manhattans Innenstadt als karikatureskes Actionspektakel verkauft, das mit der Grundidee subtiler, spiritueller Urbegierde nicht mehr viel gemein hat. Überrascht wird man da noch von dem gemächlichen Einstieg des Films, welcher sich doch tatsächlich die Zeit nimmt, seine Figuren einzuführen. Die sind jetzt nicht die Krone der kreativen Charakter-Schöpfung, aber trotzdem irgendwie sympathisch. Die Atmosphäre ist nicht mehr so dicht wie bei den Vorgängern, was vor allem an dem grellen Effekte-Inferno liegt, welches hier in den ausufernden Splatterszenen zelebriert wird. Wie gesagt, es ist halt alles amerikanisiert worden: lauter, bunter, blutiger und leider auch stumpfer. Trotzdem hat man seinen Spaß damit, spätestens wenn im Abspann "Hellraiser" von Motörhead aufgröllt. Als unterhaltsamer Popcorn-Horror angesiedelter dritter Teil des "Hellraiser"-Franchises, welcher sich von den mysteriösen Wurzeln der Reihe entfernt hat und nun noch mehr auf comichafte Splatterszenen und schrille Effekte setzt. Von der surrealen Atmosphäre ist nicht viel geblieben, unterhaltsam ist der Film aber durchaus.

6,5/10

Von TURBINE MEDIEN erschien der Film Remastered, Uncut und Unrated in HD im Rahmen der "CLIVE BARKERS HELLRAISER TRILOGY" im Mediabook mit dem klassischen VHS-Cover. Die Edition ist auf 2.000 Stück limitiert und umfasst weiterhin das 160-seitige Buch "Beyond Hellraiser" und die Dokumentation "Leviathan: Die Geschichte von Hellraiser".

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