http://www.imdb.com/title/tt0099365/
Der Wissenschaftler Payton Westlake (Liam Neeson) forscht an der
Herstellung künstlicher Haut. Zu seinem Bedauern gelingt es ihm einfach
nicht, diese länger als 99 Minuten stabil zu halten. Gerade als er und
sein Mitarbeiter herausfinden, dass die künstliche Haut im Dunkeln vor
dem Zerfall geschützt ist, wird sein Labor von Robert G. Durant (Larry
Drake) und seiner Schlägertruppe überfallen. Sie sind auf der Suche nach
einem Memo, das Westlakes Freundin Julie (Frances McDormand) bei ihm
gelassen hat. Westlake wird mit Säure gefoltert und er erleidet
schließlich schwere Verbrennungen, nachdem Durant mit seinen Schergen
eine Explosion verursacht hat. Der schwer entstellte Westlake kommt nur
knapp mit dem Leben davon und ist für alle Zeiten gezeichnet. Außerdem
fühlt er nichts mehr, weil sein Nervenzentrum bei einem operativen
Eingriff zerstört wurde, um ihm die Schmerzen zu nehmen. Als
geheimnisvoller Rächer Darkman macht er sich daran, mit einer Maske
ausgestattet diejenigen ins jenseits zu befördern, die für seine
Situation verantwortlich sind.
Wenn man nicht wüsste, wer hier Regie geführt hat, man würde es nach
wenigen Minuten erahnen können. Die Aktionen (Schießereien, Faustschläge, der von der
Explosion ins Wasser geschleuderte Neeson, usw.) sind teils so unverkennbar übertrieben, dass einerseits eine herrliche Komik untergemischt wird und
man andererseits sofort an die "Tanz der Teufel" Reihe erinnert wird -
Sam Raimi. Seine Handschrift ist wirklich nicht zu übersehen, obwohl er ruhig hätte noch etwas mehr in die Vollen gehen können, manchmal
wirkt “Darkman“ oft etwas gehemmt. Mit "Darkman" schuf Sam Raimi einen tragischen Anti-Helden und eine
Comicverfilmung, welche eigentlich gar keine ist, denn "Darkman" liegt
kein Comicbuch zu Grunde.
In B-Movie-Ikonographie schwelgend, voller Hommagen an klassische
Gruselfilme, mit cartoonhaftem Humor, makaberen Details und keineswegs frei von
operettenhaften Kitsch wird der Durst nach Rache gestillt. So dunkel,
verstörend und lustig sieht die monströse Innenseite eines Superhelden
aus. Auch wenn einige Spezialeffekte heute etwas billig aussehen - die
Maske von Neeson sieht einfach fantastisch aus. Über die
darstellerischen Leistungen kann man nicht meckern, auch wenn man bei
dem früheren Stil Raimis keine Wunderleistungen erwarten sollte. Nur
Neeson wirkt aus heutiger Sicht etwas unpassend in so einem Film, obwohl
seine Zirkusvorstellung vor der Katze zum Wegschmeißen ist. Musikalisch ist "Darkman" sehr stimmig von Elfman unterlegt, man hört
allerdings auch sehr deutlich, dass er sich an seinem Score für "Batman"
orientiert hat. Und bei der letzten Maske vom Darkman kann man wohl nicht anders, als noch einmal ein kräftiges Grinsen bekommen.
7/10
Im Limitierten DigiPak in der "Collector's Edition" erschien der Film in der Darkman Trilogie von KOCH Media/NSM. Ein echt schickes Teil mit 7 Discs, 16-seitigem Booklet und einer ganzen Menge Extras auf einer Bonus-DVD.
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