Samstag, 5. Dezember 2015

Pixels (2015)

http://www.imdb.com/title/tt2120120/

Außerirdische nutzen real gewordene Versionen von Kultfiguren aus 80er-Jahre-Videospielen, um eine Invasion der Erde zu starten, da sie Aufnahmen jener alten Spiele zu Gesicht bekommen und diese als Kriegserklärung der Menschen missinterpretiert haben. Die Menschheit ist schnell überfordert von den angreifenden Videospielfiguren, das herkömmliche Militär ist machtlos. US-Präsident Will Cooper (Kevin James) erinnert sich an den einzigen, der vielleicht helfen könnte: sein Jugendfreund Sam Brenner (Adam Sandler). Dieser war in den 80ern ein Videospiel-Champion und weiß also bestens, wie man gegen Pac-Man, Donkey Kong und Co. besteht. Sam schart weitere Old-School-Arcade-Gamer (Josh Gad und Peter Dinklage) und eine Waffen-Spezialistin (Michelle Monaghan) um sich, um mit diesen einmal mehr die Videospielfiguren zu besiegen. Nur dieses Mal nicht in der Arcade-Halle, sondern in der wirklichen Welt...

Oha, ein Adam Sandler-Film, der sich weit weg von der ihm so eigenen Pipikaka-Art bewegt? Das hätte man wohl nicht erwartet. Aber in "Pixels" kommt er tatsächlich ohn großartigen Fäkalhumor aus und beschränkt sich auf das Thema das Films: nämlich Arcade. Dabei ist die Idee nicht gänzlich neu. Die Vorlage zu "Pixels" stammt nämlich von dem französischen Filmemacher Patrick Jean und sorgte bereits im Jahr 2010 auf YouTube für einige Aufmerksamkeit. Offensichtlich also auch für die von Adam Sandler, dessen Produktionsfirma die Rechte an der Idee kaufte und Patrick Jean anheuerte, um aus dem Kurzfilm eben den Spielfilm "Pixels" zu machen. Und Regisseur Chris Columbus hat tatsächlich aus dieser für einen Kurzfilm ausreichenden Idee heraus einen ganz passabelen und stellenweise sogar witzigen abendfüllenden Film gemacht. Dabei ist natürlich der Nerd-Faktor nicht zu verachten, der wohl besonders Computerkinder der 80er und 90er Jahre in seinen Bann zieht, denn wer mit "Pac Man", "Super Mario", "Donkey Kong" und Co. aufgewachsen ist, der wird sofort Gefallen an diesem Film finden.

Sogar die Akteure machen ihre Sache gut. Und das will etwas heißen. Ich muss an dieser Stelle bekennen, dass ich Adam Sandler nicht ausstehen kann. Selbstverständlich nicht persönlich, da ich den Mann nicht kenne, aber ich kann die Art von Filmen, die er üblicherweise macht, nicht ertragen. Und sein permanenter grenzdebiler Gesichtsausdruck tut dazu sein Übriges. Aber hier kann man ihn gut ertragen. Sandlers Figur ist ein ehemaliger Videospielkönner, aus dem zwar nichts geworden, der aber mit dem vollkommen inkompetenten US-Präsidenten (Kevin "King of Queens" James) befreundet ist. Deshalb wird er zur Verteidigung des Planeten dazugebeten, zusammen mit einem weiteren Nerd-Freund (Josh Gad) von früher. Und das ist noch einer der plausibleren Handlungsstränge. Denn Kevin James als Präsident passt zwar in die Rolle des späteren Gamers, aber eben nicht in die Rolle eines Präsidenten. Da kann man schon mal mit den Augen rollen. Auch kann man sich über die Art des Product-Placements nur lustig machen, denn wenn Michelle Monaghan ein Bud light in einem Zug kippt und es eben nicht mit Sandler teilt, dann ist man schon mittendrin, im Werbeblock. Auch die im Numemrnschild als Blinky, Pinky, Inky und Clyde (so heißen die vier bunten Geister aus "Pac Man") benannten Minis in den bestechenden knalligen Farben sind eher Showstopper als -bringer.

Auf der Haben-Seite steht dafür viel vom alten Arcade-Charme und das Cameo von "Pac Man"-Erfinder Toru Iwatani, der im Film von Denis Akiyama gespielt wird, sorgt unter Nerds sich für ein fettes Grinsen. Nerds gegen Autorität, Nerds gegen übersteigerte Maskulinität, Nerds und Sex, Nerds und Romantik, Nerds und Ehrgeiz. All das findet man hier wieder, mal mehr mal weniger überspitzt. Manchmal past es, manchmal eben nicht und so ist "Pixels" ist trotz einiger wirklich witziger Pointen und einiger weniger Momente echter Retro-Gaming-Coolness (gigantische "Centipede"-Würmer, die aus dem Himmel krabbeln zum Beispiel) ein nur besserer als mittelmäßiger Film. Abgesehen davon, dass die Idee völlig alberner Quatsch ist, selbst für etwaige Ansprüche (zu bescheuert ist QBert und der ein oder andere Witz), ist es seichte Feel-Good-Unterhaltung bis zum Schluss und für einige wenige kurze Momente sogar mal spannend. Eben nicht der erhoffte Knaller, aber auch eben nicht zu schlecht, um in der Versenkung zu verschwinden.

6/10

Exklusiv bei Saturn und Mediamärkten gibt es den Film im Steelbook. Mit Lenticularmagentcover und dem Film in 3D. Und da das mal wieder ein Film ist, bei dem sich das 3D wirklich lohnt, lohnt auch die Edition:


Quellen
Inhaltsangabe: Sony Pictures

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