Dienstag, 6. August 2013

The Dark Knight Rises (2012)

http://www.imdb.com/title/tt1345836/

Der letzte Teil der Trilogie wurde nach dem grandiosen zweiten Teil (auch von mir) mit fast noch mehr Ungeduld erwartet. Kein Wunder, Nolan hatte mit "The Dark Knight" die Messlatte so hoch gelegt, dass man gespannt darauf war, ob er diesen noch zu überspringen wusste. Leider konnte er das nicht - und so bleibt "The Dark Knight Rises" ein wenig hinter dem zweiten Teil zurück und bildet insgesamt einen sehr würdigen Abschluss für die Trilogie.

"Ein Sturm zieht auf!"

Acht Jahre sind vergangen, seitdem Batman (Christian Bale) als Dark Knight in den Untergrund abtauchen musste, um die Verbrechen Harvey Dents (Aaron Eckhart) auf sich zu nehmen, die dieser ausübte, um den Tod seiner geliebten Rachel zu rächen. Denn Gotham brauchte einen strahlenden Helden mehr als einen dunklen Rächer. Doch Batmans Tage in der Versenkung sind gezählt, als der Koloss Bane (Tom Hardy) die Stadt ins Chaos stürzen will. Der hünenhafte Bane will Batman nicht nur demütigen, er will den dunklen Ritter im wahrsten Sinne und endgültig brechen. Batman kann also jede Hilfe benötigen, sei es in Gestalt von Commissioner Gordon (Gary Oldman) und dem jungen Polizisten John Blake (Joseph Gordon-Levitt), durch Alfreds (Michael Caine) moralische Unterstützung oder die der undurchsichtigen Selina Kyle (Anne Hathaway). Doch den finalen Kampf kann nur Batman selbst ausfechten...

Schon als die Ankündigung kam war ich am Zweifeln, ob eine Figur namens Bane, der zwar in den Comics immer wieder einen Erzrivalen gab, aber in den Verfilmungen doch eigentlich eher im Hintergrund agierte, den dritten Teil als Bösewicht tragen könne. Er kann es - aber eben nicht ganz so gut, wie es Ledger mit dem Joker hinbekam. Tom Hardy als Bane macht seine Sache als beinahe übermenschlicher Gegenspieler richtig gut und bricht Batman auch, sodass die niederschmetternde Verzweiflung des Helden eine wichtige Rolle in diesem Teil spielt. Die deutsche Synchronisation von Bane ist allerdings sehr unpassend. Natürlich sind die bekannten Gesichter mit Michael Caine, Morgan Freeman und Gary Oldman wieder am Start und übernehmen auch einen etwas größeren Part, jedoch liegt das Augenmerk eindeutig auf der Entdeckung des Helden-Seins durch den dunklen Ritter. Dazu kommen auch neue Figuren, unter anderem Catwoman, die durch Anne Hathaway ein neues Gesicht und damit mehr Charakter erhält. Ich bin zwar ein großer Fan der Selina Kyle aus Burton's Batman-Vision "Batman Returns", aber auch hier passt der Charakter der "neuen" Figur wesentlich besser zu Nolans kreierten Batman-Universum. Aber es ist auch schön, Crane "Scarecrow" noch einmal zu erleben, dessen Figur irgendwie ebenfalls in allen Teilen zu sehen ist, wenn auch manches Mal nur als kleine Rolle.

Bane: "Beruhigen Sie sich, Doktor! Es ist noch nicht an der Zeit sich zu fürchten. Das kommt erst später!"

Die Story ist auch hier wieder sehr gradlinig und wechselt in der zweiten Filmhälfte zwischen den Geschehnissen in Gotham und Waynes Gefängnis, in dem er erkennen muss, wo seine Grenzen sind und er wiederum lernt, wie er diese bis zu den Grenzen ausloten kann. Zwar ist das ein schönes Gleichnis, aber diese Selbstfindungsphase ist ein wenig zu lang geraten und hätte mit sinnvollen Straffungen besser ausgesehen. Auch das doppelte Spiel von Bane war leicht vorhersehbar, gab es doch schon Dutzende Andeutungen in vorigen Szenen - ganz anders als in den beiden Vorgängern. Und selbst die Endszene, die zwar sehr geschickt aus der Geschichte leitet, aber auch versucht eine neue Heldenfigur - den Robin - zu kreieren finde ich ein wenig zu überstürzt und zu hastig. Da der Film an Lauflänge mit knapp 165 Minuten nochmal eins draufsetzt kommt der Gedanke nahe, dass zu viel gewollt wurde. Trotzdem überrascht es so, dass auch dieser Teil nicht langweilig wirkt. Etwas gedehnt, ja. Aber nicht langweilig. Gänsehaut gab es auch wieder: und zwar bei Batmans Rückkehr nach Gotham und der Entflammung des Batman-Logos über den Brücken der Stadt - und bei dem genialen Ende.

Bane: "Sterben? Wenn Gotham Asche ist... dann hast du meine Erlaubnis zu sterben!"

Der Score ist auch nicht mehr so eindringlich wie in den beiden Vorgängern. Hatte man mit "Batman Begins" ein super Team an Komponisten zusammengetan, so verzichtete man hier auf die Unetrstützung von Howard und verließ sich einzig und allein auf Hans Zimmer. Der klingt zwar auch hier nicht schlecht, aber das Epische, was James Newton Howard innehat, fehlt irgendwie. Der Score ist also nicht übel, aber an die beiden Vorgänger kommt er nicht heran.

Wie schon im Vorgänger "The Dark Knight" wechseln sich hier formatfüllende IMAX-Szenen mit dem normalen Breitbild-Kinoformat nahtlos ab. Dies kommt einigen Sequenzen, wie zum Beispiel Banes Befreiung oder Gothams Untergangs-Sequenz sehr zugute. Was bleibt ist also ein rundum gelunger und vor allem würdiger Abschluss der Dark Knight-Trilogie, der nicht minder actiongeladen ist und bombastische Momente bietet, auf dem Treppchen aber insgesamt nur den dritten Platz belegt.

8,5/10

Leider ist damit Nolans Trilogie auch schon wieder vorbei. Aber 2016 soll ja schon wieder ein Reboot kommen und auch ein Superman/Batman-Crossover-Film wurde im aktuellen "Men of Steel" auch schon augenzwinkernd angekündigt...

Quellen
Inhaltsangabe: Warner Bros.
Poster/Artwork: Warner Bros.

 

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