http://www.imdb.com/title/tt0978764/
Nach "300" und "Watchmen" wurde dieser Film im Vorfeld mit so viel Spannung erwrtet, wie man es kaum beschrieben kann. Die Trailer versprachen ein visuelles Meisterwerk. Und das ist es auch geworden, aber auch leider dabei geblieben.
Baby Doll (Emily Browning) wird von ihrem sadistischen Stiefvater (Gerard Plunkett)
in die Nervenheilanstalt von Brattleboro, Vermont, geschickt, wo sie
einer Lobotomie unterzogen werden soll. Um mit der Situation besser
umgehen zu können flüchtet die Hauptfigur von "Sucker Punch"
in eine fantastische Vorstellungswelt, in der sie fortan ums Überleben
kämpfen muss. Ihr zur Seite stehen weitere Insassen der
Nervenheilanstalt, mit denen sie sich angefreundet hat. Schon bald plant
Baby Doll die Flucht aus dieser alternativen Realität, doch dazu muss
sie fünf Objekte stehlen, um der Gefangenschaft eines verrückten
Unbekannten zu entgehen. Parallel dazu tickt auch in der realen Welt die
Uhr, denn es bleiben Baby Doll nur fünf Tage, bis sie ihr Schicksal
ereilen wird. Doch dann beginnen in Sucker Punch die Grenzen zwischen
Traum und Realität zu verschwimmen...
Regisseur Zack Snyder hat im Nachhinein für seinen Film "Sucker Punch" viel Kritik einstecken müssen und wenn man ehrlich ist, dann weiß jeder sofort: der Film ist mit Sicherheit kein Meisterwerk. Aber er hat eben einige
Elemente , die ihn zu einem hätten werden lassen können. Der Anfang, der durch Hauptdarstellerin Emily Brownings Gesangs-Cover zu "Sweet Dreams" perfekt unterlegt wird, ist so genial und macht Lust auf mehr... leider flacht der Film dann etwas ab und verliert sich später in zwar spektakulären aber doch allzu übertriebenen und damit belanglosen Kampfsequenzen. Der fantastische Soundtrack (unter anderem mit "Yoav", "Blörk" und "Skunk Anansie" passt wie die Faust aufs Auge und gibt mit seinem rockigem Charme genau die Stimmung wieder, die die Bilder visuell vermitteln. Mal laut, mal traurig, mal Actionreich, mal emotional.
Ich habe nach den Kritiken dann gedacht, in der Story wäre weniger
Substanz, als dann doch
letztendlich enthalten war. Ich erwartete, dass es im Film nur um
brachiale Kämpfe geht. Aber nein. Die Hintergrundgeschichte ist durchaus
vernünftig und sogar interessant. Erinnert - wie schon gesagt - zwar
leicht an "Inception", hat aber nicht dessen kalte, analytische
Atmosphäre,
sondern seinen eigenen Znyder-typischen comichaften Charme. Es gibt auch
keine
philosphischen Phrasen über den Sinn der Exentenz oder ähnliches und
auch keine übergeordnete Symbolik, aber das braucht der Film auch nicht.
Es wird eine gute Stimmung aufgebaut und man ist
durchaus geneigt bis zum Ende weiterzugucken. Die Dialoge sind zwar auch
nicht der Weisheit letzter Schluß, aber auch nicht völlig
bescheuert.
Zudem bleiben die Charaktere im Großen und Ganzen recht blass. Besonders bei
den Hauptdarstellerinnen hätte ich mir etwas mehr Individualität und
charakterische Tiefe gewünscht. Aber die Mädels sind offenbar nur dafür da, um
gut auszusehen. Was im Prinzip auch reicht. Sie geben alle auch keine
schauspielerische Glanzleistung ab.
Bei "Sucker Punch"scheiden sich eben die Geister. Klar, ist die Traum-im-Traum-Realität - wie schon bei "Inception" leicht verwirrend und es gibt
reichlich Logikfehler. Dennoch ist er für mich ein visuelles wie
auch akustisches Meisterwerk. In den Szenen wo Baby Doll anfängt zu tanzen und dann in ihre
Traumwelten versinkt, waren wirklich beeindruckend und gut gemacht. Außerdem lässt er viel Platz für Spekulationen
und Interpretationsmöglichkeiten was mir persönlich ebenso sehr gut gefiel. Aber mir hat der Film auch insgesamt sehr gut gefallen; optisch und aukustisch ist er oft einfach eine Wucht. Er will im Grunde auch nur unterhalten und
kein tiefgründiges Meisterwerk oder eine vertrackte Reise zum Sein - und das schafft er locker. Toll.
8/10
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