Mittwoch, 20. März 2013

Titanic (1997)

http://www.imdb.com/title/tt0120338/

Atlantischer Ozean, 1912: Auf der Jungfernfahrt der Titanic trifft der mittellose Maler Jack Dawson (Leonardo DiCaprio) auf die schöne, aber unglückliche Erste-Klasse-Passagierin Rose DeWitt Bukater (Kate Winslet). Rose reist gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem versnobten Verlobten Cal (Billy Zane), den sie aus finanziellen Gründen heiraten soll, aber nicht liebt. Als Jack beobachtet, wie Rose über die Reling klettert, um sich ins Meer zu stürzen, und ihren sicheren Tod abwenden kann, beginnt für beide eine Liebesgeschichte über Klassengrenzen hinweg. Gemeinsam mit Jack entdeckt Rose das ausgelassene Leben der einfachen Passagiere unter Deck der Titanic und das wahre Wesen der Liebe. Währenddessen steuert die als unsinkbar geltende Titanic geradewegs auf einen Eisberg zu.


Es ist einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Ganze 11 Oscars konnte Meister-Regisseur James Cameron mit Titanic ergattern. Der Titelsong, "My Heart Will Go On" von Celine Dion ist einer der bekanntesten Songs in der Musikwelt und ein Dauerbrenner geworden. Für Leonardo DiCaprio und Kate Winslet war dieser Film das Sprungbrett nach ganz oben. Nun muss man kein Fan von diesem Film sein, aber allein was Titanic für Wellen geschlagen hat, ist einfach beeindruckend. Rein von der Optik und von der Aufmachung her ist der Film in der Tat ein Meisterwerk.

Man könnte dem Film vorwerfen, dass er viel zu lange mit seinen ca.190 Minuten geht. Es ist somit verständlich, wenn Leute sagen, dass sie der Film langweilt und erst im dritten Akt gut finden. "Titanic " ist aber eben kein reiner Katastrophenfilm, sondern eher ein Drama, welches sich auf die Figuren und deren Geschichte stützt. Und er ist in allen Belangen ein verdammt gut geschriebener Liebesfilm, der enorm tiefgründig und bis ins kleinste Detail gut ausgearbeitet ist. Natürlich kommt die grandiose Optik hinzu, bei der sich Cameron damals selbst übertroffen hat. Er hat die Titanic wieder zum Leben erweckt und besonders den dramatischen dritten Akt hätte man nicht besser inszenieren können. Natürlich ist der Film unfassbar traurig und dramatisch, aber hier und da versprüht der Film auch gute Laune.

Leonardo DiCaprio liefert in Titanic nicht seine beste Leistung ab, da er nicht so viele Momente hat, die einen Schauspieler richtig fordern. Doch er spielt einen unfassbar sympathischen Zeitgenossen, den man einfach gerne haben muss. Kate Winslet, die schon immer eine Weltklasse-Darstellerin war, liefert auch in Titanic eine wahnsinnig gute und glaubwürdige Performance ab. Egal was Winslet spielt, man sieht immer nur ihre Rolle, aber niemals Kate Winslet. Eine Lieblingsfigur in "Titanic" war und ist aber schon immer "Die Unsinkbare" Molly Brown, die von der großartigen Kathy Bates verkörpert wird. Ihr Charakter ist einfach liebenswert und sie ist der beste Beweis, dass nicht alle reichen Menschen eingebildet und selbstsüchtig sind. Billy Zane als widerlicher Verlobter Cal ist zwar ein abartiger Typ, aber Zane spielt ihn wahnsinnig gut. 

Trotz seiner archetypischen und parabolischen Charaktere verkommt "Titanic" irgendwie nie zu völlig geschmacklosem Kitsch, sondern berührt und begeistert mit lebendigen Emotionen, die man in solcher Intensität mittlerweile viel zu selten bewundern darf. Natürlich nervt den einen oder anderen die fiktionale Liebesgeschichte, die im Grunde rein gar nichts mit der Katastrophe an sich zu tun hat. Aber ausgestattet mit seiner fabelhaften Dramaturgie, durch die bei über drei Stunden Laufzeit keinerlei Längen aufkommen und bei der keine Szene überflüssig wirkt, gehört Camerons pompöses Romantik-Epos immerhin zu den modernen Klassikern, das ebenfalls mit interessanten populärkulturellen Verweisen und sanftem Humor begeistern kann.

Seine Aussagen sind ebenso simpel wie hocheffektiv vorgetragen: alles ist möglich. Dein Leben ist ein wertvolles Geschenk; Du selbst bist Deines Glückes Schmied. Sein cleverer Kniff, den Film auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen zu erzählen, nimmt auf diese Weise eine Art der Rezeption sogleich vorweg: Rationalität sucht man hier vergebens. "Titanic" macht die realen Ausmaße der tragischen Katastrophe irrational fühlbar, selbst eigentlich belanglosen und kaum beachteten Nebencharakteren wird noch ein letzter berührender Auftritt spendiert. Der Film aus dem Jahr 1997 ist eine auf unzähligen Ebenen funktionierender Sturm der ungehemmten Emotionen, der mit unendlich viel Leben angefüllt ist und etwas besitzt, das heutzutage nicht mehr viele Geschichten innehaben: eine Seele. Kurzum: für Filme wie "Titanic " existiert das Kino. Die 3D-Konvertierung ist eine der Besten, wenn derzeit nicht sogar die Beste. Dabei wirkt es tatsächlich so, als wäre der Film in 3D gedreht worden und das (bedingt durch das 3D mit 1,78:1) formatfüllende Bild (das originale Kinoformat war 2,35:1) tut dem Film nur gut und offenbart viel mehr Details. Toll.

9/10


Zum Film gibt es auch eine limitierte Sonderedition. Diese ist recht groß und sieht so aus, als würde man ein Stück Bordwand der echten Titanic zu Hause stehen haben. Natürlich ist das alles nur aus festem, stabilen Karton, aber so gut geprägt und gelackt, sodass es einen recht wertigen Eindruck vermittelt. Darin sind die Blu-ray in 3D, diverse Gimmicks und ein Fotobuch zum Film. Insgesamt eine sehr schöne Edition.


Quellen
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox

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